Grußwort von Bürgermeister Steffen Bonk zum Jahresausklang

Liebe Steinbacherinnen und Steinbacher,

wir feiern den vierten Advent, die Hektik der Vorweihnachtszeit hat sich hoffentlich schon gelegt, so dass wir auf besinnliche Festtage und auf einen hoffentlich erholsamen Jahresausklang blicken.

2022 geht sicherlich als ein außergewöhnliches Jahr in die Geschichte ein. Eine Krise folgt auf die andere; man empfindet dies inzwischen schon fast als Normalzustand.

Die Verläufe bei einer Infektion mit dem Coronavirus waren zum Glück in aller Regel milder, so dass wir wieder gemeinsam feiern und Geselligkeit pflegen konnten. Dies haben wir ausgiebig und gebührend getan.

Wie in jedem Jahr starteten wir der Reigen unserer Feste mit dem Bürgerschoppen am 1. Mai. Besondere Highlights waren neben dem Steinbach OPEN AIR vor allem die Kerb und das Stadtfest, welche wir nach drei Jahren endlich wieder feiern konnten. Das Letztgenanntes möglich war, hat mich sehr gefreut, da der Veranstalter, der Steinbacher Gewerbeverein, in diesem Jahr sein 50-jähriges Bestehen feiern konnte. Mit dem Stadtfest und der Steinbacher Information ist der Verein eine tragende Säule unserer Stadtgesellschaft.

Nicht nur der Gewerbeverein konnte ein großes Jubiläum feiern, auch die Stadt feierte sich selbst anlässlich des 50sten Geburtstages zur Stadterhebung mit einer großen und bunten Festwoche mit viel Musik, Tanz, Geschichte und Anekdoten. Im Rückblick erscheint es immer noch nicht selbstverständlich, dass Steinbach sich als „Gallisches Dorf“ gegen die Eingemeindungspläne der großen Nachbarn behaupten konnte. Es ist ein großer Verdienst der politisch Verantwortlichen seiner Zeit um Walter Herbst, wie auch der Zivilgesellschaft, dass Steinbach seine Selbständigkeit behalten und verteidigen konnte und bis heute pflegen kann. Dies hat letztendlich auch den Frankfurter Magistrat dazu bewogen, auf eine Bebauung westlich der A5 zu verzichten. Dank des breiten, politischen und gesellschaftlichen Schulterschlusses gelang es uns abermals, eine mögliche Eingemeindung zu verhindern.

Im Inneren konnten wir den Umbau Steinbachs weiter vorantreiben. Die Sanierung der Berliner Straße, eines der größten Bauprojekte der letzten Jahre, steht unmittelbar vor dem Abschluss. Das Ergebnis kann sich wirklich sehen lassen. Die Aufenthaltsqualität wurde verbessert, es entstanden mehr Parkplätze und vor allem mehr Grün.

Wenn auch nur eine kleine Maßnahme, so möchte ich die neu geschaffene Wegeverbindung zwischen Berliner Straße und dem Wingertsgrund nicht unerwähnt lassen. Dieser Weg ist Teil unserer Strategie zur stetigen Verbesserung der Fuß- und Radwege in unserer Stadt.

Einen großen Schritt weiter gekommen sind wir beim Städtebauförderprogramm „Lebendige Zentren“. In einem breiten Beteiligungsprozess mit Eigentümerinnen und Eigentümern aus der „alten Dorfmitte“ entstand ein rund 170 Seiten starker Maßnahmenkatalog, der ab dem kommenden Jahr umgesetzt werden soll. Insgesamt wollen wir rund 15 Millionen Euro in Steinbachs historisches Herz investieren.

Hohen Besuch hatten wir vor wenigen Tagen am 1. Dezember zu Gast. Im Beisein des Hessischen Justizministers Prof. Dr. Roman Poseck wurden uns Faksimiles der Urschriften des Grundgesetzes sowie der Hessischen Landesverfassung überreicht. Steinbachs Rathaus ist das erste Deutschlands in dem die Bürgerinnen und Bürger diese wichtigen Zeitdokumente anfassen und betrachten können.

Ein Thema was 2022 ein ständiger Begleiter war und ist, ist der Krieg in der Ukraine. Die Vorstellung, dass nur rund 1.400 Kilometer von uns entfernt Bomben fallen, Häuser zerstört und Menschen getötet werden, ist schwer vorstellbar und ertragbar. Mag es von einigen viele Erklärungsversuche hierfür geben, so bleibt dieser Angriffskrieg Russlands Unrecht und ein Verbrechen. Millionen von Ukrainerinnen und Ukrainern, vor allem auch Kinder, sind auf der Flucht. Viele von Ihnen haben auch in unserer Stadt Zuflucht und ein vorübergehendes Zuhause gefunden. Ich danke allen Mitbürgerinnen und Mitbürgern, die sich durch Spenden, durch private Initiativen oder durch ihr Engagement im Arbeitskreis „Flucht und Integration in Steinbach“ solidarisch zeigen.

Unmittelbar mit der Pandemie und dem Krieg in der Ukraine stehen die Sorgen um ein warmes Zuhause und die Kosten für Energie. Viele Menschen blicken vor dem Hintergrund stetig steigender Preise beunruhigt in die Zukunft. Auch wenn dies für uns alle unbekannte und schwierige Zeiten sind, so bin ich doch guter Dinge, dass wir Dank eines fürsorgenden Staates und eines starken gesellschaftlichen Zusammenhalts auch dies gemeinsam überwinden werden.

Mein besonderer Dank gilt daher allen, die sich in Vereinen, den Kirchengemeinden, den Interessengemeinschaften, der Sozialen Stadt, den Hilfsorganisationen und der Freiwilligen Feuerwehr mit ihrem Einsatz und ihrem ehrenamtlichen Engagement, mit vielen Stunden ihrer Freizeit zum Wohle der Gemeinschaft, einsetzen.

Ich wünsche Ihnen allen gesegnete, fröhliche sowie besinnliche Weihnachtstage und alles Gute für 2023.

Ihr
Steffen Bonk
Bürgermeister