Lesung und Diskussison mit dem ehemaligen hessischen Innenminister Gerhard Bökel
Vor 80 Jahren endete der Zweite Weltkrieg. Es brach eine neue Zeit an, die für viele Menschen eine Erleichterung war trotz der Trümmer, der Hungersnot und des Verlustes geliebter Menschen. Es endeten allerdings auch die Gräuel des nationalsozialistischen Deutschlands. Heute noch muss man sich fragen, wie es dazu kommen konnte, dass viele von denen, die diese Untaten des Dritten Reiches zu verantworten hatten dennoch in der jungen Bundesrepublik Karriere machen konnten.
Dieses Thema hat auch den ehemaligen Landrat des Lahn-Dill-Kreises und früheren hessischen Innenminister Gerhard Bökel beschäftigt. In seinem Buch „Bordeaux und die Aquitaine im Zweiten Weltkrieg“ arbeitet er unter anderem die Vergangenheit zweier solcher Täter auf, die nach 1945 wieder ungehindert in den Richterdienst eintraten. Darunter befindet sich auch die Karriere eines Juristen, der im Krieg an der deutsch besetzten französischen Atlantikküste für die Deportation von Juden und Geiselerschießungen verantwortlich war.
Gerhard Bökel ist am Dienstag, 9. September auf Einladung der Europa-Union Hochtaunus und mit freundlicher Unterstützung der Stadt Steinbach zu Gast im Bürgerhaus und stellt sein Buch mit anschließender Diskussion vor. Die Lesung beginnt um 19 Uhr und ist kostenfrei.