Gute Erfahrungen und Stärkung für das eigene Leben
Wie das Leben anders sein kann, weil man eine Gehbehinderung oder Sehbehinderung hat oder im betagten Alter vieles ganz natürlich nachlässt, weil die Kräfte weniger werden, das konnten junge Menschen ganz praktisch im Rahmen des Kooperationsprojekts des Stadtteilbüro „Soziales Schuljahr“ im Bürgerhaus an verschiedenen Stationen ausprobieren.

Die 24 Schülerinnen und Schüler der Klasse 9 der PHORMS Schule – sie kamen in zwei Gruppen an zwei Tagen - waren begeistert und bedankten sich in der Abschlussrunde für die Möglichkeit, sich in andere Menschen und Lebenssituationen reinfühlen zu dürfen. „Nun kann ich nachfühlen, was meine Oma meint, wenn sie sagt, es geht halt nicht mehr so. Jetzt habe ich es am eigenen Leib erleben können und kann sie viel besser verstehen!“ meinte eine der Schülerinnen. Und ein Schüler sagte: „Statistisch ist es ja gar nicht so unwahrscheinlich, dass einer aus unserem Kreis auch schon in früherem Alter ein Handicap bekommt. Die Erfahrungen heute stärken uns, dass man damit zurechtkommen kann!“
Dass diese Erfahrungen als stärkend erlebt wurden, daran haben auch die begeistert mitwirkenden ehrenamtlichen Akteurinnen und Akteure des VdK und der IG BarriereFREI großen Anteil. Denn sie, selbst alle von einem Handicap betroffen, leben vor, wie Leben geht, wenn Fähigkeiten verloren sind und das Leben dennoch bewältigt wird und wie man die unterschiedlichen und großen Herausforderungen einer Behinderung meistern kann. Und so begegneten sie den Schülerinnen und Schülern an verschiedenen Stationen, zeigten ihnen beispielsweise wie man mit einem Rollstuhl fährt, wie man mit dem Blindenstock mit verbundenen Augen läuft oder wie man einen Text in Brailleschrift schreiben und lesen kann und kamen darüber hinaus ins Gespräch.
Quartiersmanagerin Bärbel Andresen dankte zum Abschied allen Akteuren des VdK unter Leitung von Rolf Leipold, der auch die ganzen Materialien zur Verfügung stellte, sowie der IG BarriereFREI unter Leitung von Traute Salzmann und ebenso Rolf Leipold. Ein ebenso großer Dank gilt der PHORMS Schule, die ihren Schülerinnen und Schülern ein gehöriges Stück Lebenspraxis und Rüstzeug durch die Teilnahme am Sozialen Schuljahr mit auf ihren Lebensweg gibt.
