Was Unterstützung bieten kann, wenn das Sehen eine Herausforderung wird – oder bereits ist.

Bernd Wilhelm und Martin Brehmer von der „blista Marburg“ und Brigitte Buchsein von „Blickpunkt Auge“ Oberursel hatten auf viele Fragen rund ums Sehen viele Antworten mitgebracht. Viele interessierte Steinbacherinnen und Steinbacher nahmen die Gelegenheit wahr und informierten sich, probierten aus und näherten sich diesem gar nicht einfachen Thema. Dazu eingeladen hatten am 19. November 2023 in den Saal der katholischen Kirchgemeine „St. Bonifatius“ die IG BarriereFREI mit ihren beiden Sprechern Traute Salzmann und Rolf Leipold.

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Die „blista Marburg“ hatte Spannendes mitgebracht: Unter den vielen und bekannten Hilfsmitteln, wie verschiedene Vergrößerungsgläser und beleuchtete Handlupen, gab es auch einige Alltagshelfer, die man gemeinhin nicht so kennt, wie der sprechende Funkwecker, spezielle Armbanduhren und Vorlesegeräte. Und auch medizinische Geräte wie ein Blutdruck- und Blutzuckermessgerät in sprechender Version konnten ausprobiert werden. Eines der vielen interessanten Geräte faszinierte jedoch besonders: das Farberkennungsgerät. Man hält es an die Kleidung und das Gerät spricht, also sagt bspw. „Hellrot“ oder „Sonnengelb“!

Auch für die Küchenarbeit wurden wertvolle Alltagshilfen vorgestellt: Messlöffel in verschiedenen Größen, ein faltbares Schneidebrett, eine sprechende Küchenwaage, Flüssigkeitsalarm und ein Überkochschutz. Alles sehr nützliche „Diener“ für den Haushalt. Getestet werden konnten aber auch mobile Lesegeräte. Monitore in verschiedenen Größen vergrößern Texte auch für sehr stark Seheingeschränkte. Dabei kann so ein Gerät auch als vergrößerter Spiegel fungieren. In der Größe eines Laptops ist es auch für die Arbeit oder das Studium enorm hilfreich. Und für beispielsweise „Spielabende“ gibt es adaptierte Spiele wie Schach und 4-Gewinnt. Spielwürfel für Sehbehinderungen sind entweder sehr große Würfel und auch Würfel, worauf die „Augen“ ertastbar sind.

Brigitte Buchsein, Beraterin vom Blickpunkt Auge, ist von Geburt an blind und kennt die Schwierigkeiten und Hürden im Alltag aus eigenem Erleben. Sie beriet und informierte die Besucherinnen und Besucher zu den verschiedenen Sehbehinderungen und über die Möglichkeiten zur Unterstützung der Betroffenen und auch der Angehörigen. Sie setzt sich für das Thema Barrierefreiheit räumlich und digital ein. Ihr Anliegen ist, dass die von Sehbehinderung Betroffenen am Leben Teil haben und ihr unabhängiges und selbstbestimmtes Leben (fort-)führen können.

Teilhabe aller Menschen und ein selbstbestimmtes Leben – das sind auch die Ziele der IG BarriereFREI. Traute Salzmann und Rolf Leipold danken allen, die diesen informativen Nachmittag mit ihnen zusammen organsierten und durchführten. Maßgeblich trug hierzu auch die Bürgerselbsthilfe „die brücke“ e.V. mit ihren fleißigen Helfern bei, die mit Kaffee und Kuchen diesen gelungenen Nachmittag abrundeten.