Wechsel im Magistrat und Ernennung zum Ehrenstadtrat

Die letzte Stadtverordnetenversammlung im Jahr 2023 endete mit Standing Ovation und Neuerungen für das kommende Jahr.

Zum Ende der Sitzung am 20. Dezember 2023 wurde Norbert Möller laut Beschluss die Ehrenbezeichnung „Ehrenstadtrat“ verliehen. „Wir gratulieren zum Ehrenstadtrat. Dieser Titel wurde genau um 19:58 Uhr verliehen“, gratuliert Stadtverordnetenvorsteher Jürgen Galinski als erster Mann der Stadt Norbert Möller recht herzlich.

Ernennung zum Ehrenstadtrat Norbert Möller
Von links: Erster Stadtrat Lars Knobloch, Jutta und Norbert Möller, Stadtverordnetenvorsteher Jürgen Galinski und Bürgermeister Steffen Bonk

Auf seinen eigenen Wunsch scheidet der langjähre Stadtrat Norbert Möller zum 31.12.2023 aus dem Magistrat und damit auch aus dem Ehrenbeamtenverhältnis auf Zeit aus.

Bürgermeister Steffen Bonk würdigte in seiner Rede das Engagement Möllers, der sich über dreißig Jahre ununterbrochen der ehrenamtlichen Arbeit im Magistrat der Stadt Steinbach (Taunus) gewidmet hat. „Du bist das mit Abstand dienstälteste Mitglied in diesem Gremium und arbeitest nun schon mit dem vierten Bürgermeister zusammen“ gibt Bonk anerkennend zu bedenken.

Als Teil des Magistrats hat Möller die positive Entwicklung Steinbachs mit Sachverstand, Weitblick, Engagement und Entscheidungsfreude mit vorangebracht.

„Wir kennen uns dieser Tage seit rund 13 Jahren und ich habe Dich in dieser Zeit als jemanden kennen und schätzen gelernt, der zwar seine Meinung kundtut, hierfür aber eher das Florett statt den Säbel wählt. Und auch wenn Du, nach eigener Aussage, eher die Harmonie suchst, stellst Du Dich den Diskussionen in den Gremien und auch gelegentlichen Auseinandersetzungen mit den Bürgerinnen und Bürgern weichst Du nicht aus“, so der Rathauschef weiter.

Als nicht nachtragend bezeichnet Bonk seinen Kollegen, was für eine gute Sacharbeit wichtig ist: „man ist nicht nachtragend und kann den Disput nach einer gewissen Zeit ‚abhacken‘“, wertschätzt Bonk den Umgang, wenn man sich auch mal nicht einig über Themen war.

Die Anfangsjahre des politischen Wirkens Möllers waren durch die stockende Wirtschaft, steigende Schulden, Schließung öffentlicher Einrichtungen wie das Schwimmbad in Steinbach und der Reduzierung von Angeboten im kulturellen Bereich nicht einfach. Trotz dieser Zeiten hat sich Norbert Möller eingebracht und viel Freizeit investiert.

In Steinbachs größtem Verein, der Turn- und Spielvereinigung Steinbach 1885 e.V. hat Möller 28 Jahre dem Vorstand angehört, davon 21 Jahre als Vorsitzender. In dieser Zeit erlebte der Verein eine Blüte, die Mitgliederzahlen wuchsen zu neuen Höhen, das Sport- und Fitnessangebot wurde erheblich erweitert und die Friedrich-Hill-Halle saniert.

Möller war zudem in dieser Zeit auch Mitglied im Vereinsring und hat 15 Jahre das Amt des stellvertretenden Vorsitzenden begleitet. „Dein Engagement im Sport geht aber weit über die Grenzen Steinbachs hinaus. Seit 2004 gehörst Du dem Sportkreis Hochtaunus an, seit 2009 bist Du in den Gremien des Landessportbundes Hessen aktiv und vertrittst die Interessen des Sports und der Vereine in der Landessportkonferenz“, lässt Bonk anerkennend verlauten. Ein Vereinsmensch durch und durch, was die Zusammenarbeit für Bonk sehr angenehm machte.

Besondere Chancen für Steinbach im politischen Handeln waren sicherlich die Projekte der Stadtentwicklung. Neue Baugebiete, Flächen für weiteres Gewerbe, die „Soziale Stadt“, die Steinbach attraktiver macht und die Menschen positiv verändert und die Kindergarten- und Betreuungslandschaft als großer Punkt des Wachstums, auch mit der Einführung der U3-Betreuung, die sicherlich ein Meilenstein war. Ebenso eine Chance wie Herausforderung waren die Jahre 2012 und 2013, wo um die finanzielle Selbständigkeit gerungen wurde und heute Dank der Teilnahme am Schutzschirm neue Planungen für ein Feuerwehrgerätehaus und eine neue Kita im Süden Steinbachs möglich sind.

„Eine ganz besondere Zeit für Dich waren vor allem die Monate zwischen November 2018 und Juli 2019. Gemeinsam mit Lars Knobloch hast Du die Verwaltung geleitet, er quasi als Bürgermeister und Du sozusagen als Erster Stadtrat. Es waren keine ruhigen Zeiten oder Monate der Tatenlosigkeit. Dir gab es nach über 25 Jahren im Magistrat nochmals einen anderen Einblick in die Verwaltung und einen engeren Kontakt zu den Bürgerinnen und Bürgern“, so Bonk weiter.

Während andere in solchen Zeiten an ein Kürzertreten denken, hat Norbert Möller neben all seinen Ehrenämtern noch das Amt des stellvertretenden Vorsitzenden des Kultur- und Partnerschaftsvereins Steinbach (Taunus) 2000 e.V. übernommen und auch in dieser Funktion viel Elan, Kreativität und Engagement für den Verein eingesetzt. Die Städtepartnerschaft liegt Möller seit jeher am Herzen und so führte er oftmals in den Vergangenen Jahren in Vertretung des Bürgermeisters eine Delegation zum Festival des Horizons nach Saint-Avertin und förderte die deutsch-französische Freundschaft. Unvergessen blieb hier sicherlich auch das Friedenstreffen in Verdun in 2018. „Nach über vier gemeinsamen Jahren im Vorstand glaube ich auch hier sagen zu können, dass Dir das Amt eine Herzensangelegenheit ist“, so Bonk.

Ernennung zum Ehrenstadtrat Norbert Möller
Standing Ovation des Magistrats und der Stadtverordnetenversammlung für Norbert Möller

Für sein Wirken in der Politik und den Vereinen erhielt Norbert Möller 2004 die Silberne Verdienstmedaille der Stadt Steinbach (Taunus), 2007 den Ehrenbrief des Landes Hessen, 2011 die Goldene Verdienstmedaille der Stadt, 2012 das Verdienstkreuz der Bundesrepublik Deutschland, 2017 die Sportplakette des Landes Hessen und 2020 die Ehrenplakette des Hochtaunuskreis. Dieser Liste folgt nun im Dezember 2023 die Ehrenbezeichnung „Ehrenstadtrat“ der Stadt Steinbach (Taunus).

Die Stadt Steinbach (Taunus) dankt Norbert Möller für seine ehrenamtliche Tätigkeit zum Wohle der Bürgerinnen und Bürger der Stadt Steinbach (Taunus) und seinen Einsatz für die Demokratie und das Gemeinwesen.

Norbert Möller ließ es sich nicht nehmen, dankende Abschiedsworte an das Gremium zu richten und für viele, langjährige und gute Beziehungen in seinem politischen Handeln zu danken. Ein besonderer Dank galt auch seiner Frau Jutta, die ihm seit 52 Jahren den Rücken freihält und seinen Kindern Heike, Sven und Linda, die oft auf den Papa in all den Jahren verzichten mussten. Mit den Worten „Time to say goodbye“ verabschiedete Möller sich aus seinem politischen Amt und wurde mit Standing Ovation von den Mitgliedern des Magistrats und der Stadtverordnetenversammlung sowie von den Anwesenden Gästen belohnt.

Auf Möller folgt zum 01.01.2024 Walter Schütz in den Magistrat. Dieser wurde im Rahmen der Stadtverordnetenversammlung an diesem Abend durch Vereidigung zum ehrenamtlichen Stadtrat in das Beamtenverhältnis auf Zeit berufen.

Für Schütz ist es die zweite Amtszeit im Magistrat. Vom 11.04.2016 bis 31.03.2021 war er bereits Stadtrat und wechselte zum 01.04.2021 in die Stadtverordnetenversammlung. Zudem engagiert sich Walter Schütz seit Anbeginn für das jährlich stattfindende Stadtfest und ist Vorsitzender des Steinbacher Gewerbevereins. In dieser Funktion gehört er auch dem Gesamtbeirat sowie der Lokalen Partnerschaft der Stadt Steinbach (Taunus) an.

Einführung und Verpflichtung zum ehrenamtlichen Stadtrat Walter
Von links: Stadtverordnetenvorsteher Jürgen Galinski, Erster Stadtrat Lars Knobloch, Stadtrat Walter Schütz, Bürgermeister Steffen Bonk